HCH - Vereinsausflug Dresden am 27. / 28. Oktober 2007

Vereinsausflug2007

 

Eine erlebnisreiche Reise hatten die Teilnehmer des HCH-Vereinsausflugs.

 

Früh morgens um 4.25 Uhr startete die Gruppe in Oberschwandorf und Haiterbach mit dem Bus zum Flughafen nach Stuttgart. Nach dem Einchecken hatte jeder noch Zeit sich auf den Flug einzustimmen, denn für manche war es sogar der erste Flug im Leben. Pünktlich hob der Flieger Richtung Dresden ab und hob uns bis auf über 7000m, der aufgehenden Sonne entgegen. Nach dem kurzen Flug landeten wir sicher in Dresden und hatten auch schon unsere Tickets für den Linienbus in der Hand um ins Hotel zu fahren. Die Koffer wurden kurz abgestellt und schon ging es mit der Straßenbahn in die Innenstadt wo uns bereits zwei sympathische Reiseführer auf dem Theaterplatz erwarteten.

In zwei kleinen Gruppen konnten wir nun die Dresdner Kultur pur erleben. Der Zwinger, Marstall, Residenzschloss, die Galerie an der Elbe, die katholische Hofkirche, die Darstellung des Fürstenzugs am Langen Gang, das Taschenberg Palais, die Augustusbrücke bis hin zur Frauenkirche von außen, konnten wir in enger Folge auf uns wirken lassen.

 

Nach der Mittagspause, in einem urigen Trödel-Lokal (alle gebrauchten Möbel könnte man auch kaufen) waren wir auf die Minute pünktlich zur nächsten Führung am Eingang der Semperoper. Von der höchsten Galerie im Innern konnten wir die Opernatmosphäre auf uns wirken lassen. Goldverzierungen, beeindruckende Deckengemälde und künstlicher Marmor (der im Preis kaum dem echten nachsteht) und wuchtige Säulen haben uns sehr beeindruckt. Nach dieser viel zu kurzen Führung wechselten wir erneut über den Theaterplatz vorbei an der katholischen Kirche um nach wenigen Minuten erneut die Frauenkirche zu erreichen. Nun hatten wir die Gelegenheit diese auch von innen zu besichtigen.

Alle Erzählungen und Berichte sind kein Vergleich zu den Eindrücken die man hier bei einem Besuch selbst erleben konnte. Stilecht wurden anschließend in einem typischen Dresdner Kaffeehaus die bisherigen Eindrücke sortiert und das letzte Highlight, das neue grüne Gewölbe angesteuert. Hier sind die über Jahrhunderte gesammelten Kunstwerke aus der ganzen Welt zu besichtigen. Meterhohe Schnitzereien aus Elfenbein (Galeere getragen von Neptun), verschiedenste Uhrwerke und als kleinstes Objekt  180 in einen Kirschkern geschnitzte Gesichter.

 Langsam wurde es Abend. Die Straßenbahn brachte uns bis vor unser Hotel so dass wir etwas Zeit hatten uns zu erholen. Für den Abend wurde bereits 1/2 Jahr vorher unser Platz in einer der drei Kultgaststätten reserviert. Im Weingewölbe des Pulverturms fanden wir unser Domizil um Dresdner Gerichte zu genießen. Mundschenke in entsprechender Kleidung servierten uns vom Kräuterlikör im Trichter bis zu Sauerbraten mit Klößen. Wir hatten sogar einen König in unseren Reihen. Wer anschließend noch Lust hatte, ließ den Abend im Kneipen- und Szenenviertel der Neustadt ausklingen.

Am Sonntag klingelte der Wecker eine Stunde später als gewohnt, denn die Reise war so geplant, dass wir die Uhr-Umstellung für eine Stunde mehr Schlaf nutzen konnten. Alle hatten diese ja nötig.  Um 8 Uhr (Winterzeit) gab es dann Frühstück. Der nächste Termin war wieder an der Elbbrücke, genauer gesagt auf der Elbe. Hier trafen wir auch wieder unsere sympathische Reiseführerin. Mit einem historischen Raddampfer fuhren wir stampfend die Elbe hinauf. Wie bestellt drang mehr und mehr die Sonne durch den Nebel und verbreitete zur guten Stimmung nun auch noch angenehme Wärme. Die 1 ½ stündige Fahrt entlang an vielen Dresdner Villen und Weinberge, führte uns zum Schloss Pillnitz. In diesem Lustschloss konnten wir im verwinkelten Schlosspark u.a. viele exotische und einheimische Bäume und Pflanzen besichtigen. Die vielen lauschigen Plätze und labyrinthartigen Wege hinterließen bei uns einen Eindruck vom schweren (…oder war es doch mehr ausschweifenden …) Leben am Hofe Augustus. 

Nach so viel Prunk, deutschem, französischem und englischem Garten war nun Natur pur angesagt. Der Bus wartete schon um uns in die nicht weit entfernte sächsische Schweiz zu bringen. Kurz hinter Lohmen durften wir die letzten Wege zur Bastei zu Fuß erklimmen. Erst gab es eine Stärkung im Panoramarestaurant mit herrlichem Ausblick auf das Elbtal und bis hinein in die Tschechei. Anschließend begaben wir uns in die imposante Bergwelt der sächsischen Schweiz. Hier konnten wir bei einem ausgiebigen Rundweg im Elbsandsteingebirge Kletterer aus nächster Nähe betrachten. Erst über die bekannte Steinbrücke, dann über viele Eisenbrücken führte uns ein Rundweg von einem „Gipfel“ zum nächsten. Wir durchquerten auf den Spuren von Böhmischen Rittern die einstige Felsenburg Neurathen aus dem 14. Jahrhundert. 

Mit der getankten Sonnenenergie und fast einem Sonnenbrand bestiegen wir den Bus zum letzten Highlight. Am Rand von Dresden wurde in einem stillgelegten Gaswerk in einem der riesigen Gastanks das Panometer eingerichtet. Dies ist ein 360° rundum Gemälde. In Mitten des alten Gasometer II wurde ein Turm errichtet von dem man Rundum auf einer Fläche von 100 x 30m Dresden im Jahr 1756 besichtigen kann. Jedes kleine Detail wurde exakt dargestellt. Meist konnte man dies nur mit einem Fernglas entdecken. Durch regelmäßige Tag/Nacht Illumination fühlt man sich in diese Zeit zurück versetzt.

Doch auch dieser erlebnisreiche Tag geht zu Ende und wir bestiegen Müde den Bus um das Gepäck vom Hotel abzuholen und den Rückflug nach Stuttgart anzutreten. Unsere Pilotin hat den Rückflug auch in nur knapp 40 Minuten geschafft (wir hatte den Eindruck, dass sie auf der Startbahn eine Abkürzung gefunden hat), so dass wir in Stuttgart unseren Bus nach Haiterbach schneller besteigen konnten als erwartet.

 Zusammenfassend gibt es nur ein Wort: WOW !!!

 Danke Pitschi für die perfekte Organisation. Wir haben in 2 Tagen eine der Kulturstädte Deutschlands bei toller Stimmung und teilweise herrlichem Sonnenschein kennengelernt.

 Dresden im Jahr 2007 ( … und 1756) war eine Reise wert.

 

Bericht: Reiner Reisbeck